Zoo – vermittelt!

Geschlecht: Rüde, kastriert
Alter: ca. 1 Jahr
Rasse: Mischling
Größe: Schulterhöhe 38cm, 10Kg

Zu Begin des Jahres 2019 fand ein Mann einen herrenlosen, vermutlich ausgesetzten kleinen Rüden auf der Insel Santorini/Griechenland an einer belebten Straße. Da er täglich 10 Std. arbeitet konnte er ihn selbst nicht bei sich aufnehmen und brachte ihn in einer Hundepension unter. Doch natürlich ist das kein Aufenthaltsort für immer, so bat uns die Hundepensionsbesitzerin um Hilfe für den fröhlichen Burschen.

So durfte Zoo dann im Mai 2019 mit uns nach Deutschland reisen und ist hier in eine Pflegestelle eingezogen. Auch hier zeigt er sich als ein sehr freundlicher, mit allem verträglicher Hund, toleriert auch Katzen (die an Hunde gewöhnt sind) und ist sehr menschenbezogen.

Was der kleine Zoo jetzt dringend braucht, ist ein Zuhause für immer, in dem man viel Zeit für ihn hat, ihn vielleicht zum Agility mitnimmt und ihm das Hunde-ABC bei bringt.

Bericht der Pflegestelle vom 26.05.19

Heute ist es so weit und ich darf den kleinen Zoo endlich zu mir nach Hause holen. Ich habe seinen Namen nur von der Schreibweise etwas geändert, weil sonst haben ihn immer alle gerufen, als würde sie sich auf den nächsten Ausflug freuen. Ich schreib ihn Zou (ausgesprochen wie der Zoo auf englisch).

Auf Santorini

Nachdem er eine Woche zuvor von der Insel Santorini/Griechenland hier in Deutschland ankam, hat er Übergangsweise in einer Hundepension mit einem großen Rudel zusammen gelebt. Als ich ankomme, um ihn abzuholen stehen bereits alle Hunde des Rudels am Gatter, hüpfend und freundlich bellend werde ich von ihnen begrüßt, von allen bis auf ihn…. Ich kann ihn nirgends finden, bis er nach kurzer Zeit seelenruhig und lässig hinter dem auf dem Gelände geparkten Auto hervor trottet. Ganz entspannt nach dem Motto „wieso bellt ihr denn alle so, sind doch bloß Menschen“.

Mir ist jetzt bereits klar, daß er sehr ausgeglichen scheint, zumindest in Gesellschaft von anderen Hunden. Hierzu später mehr…

Nun stehe ich mit auf dem Gelände und rufe ihn, er kommt zielgenau auf mich zu, gibt mir einen Schmatzer und will sofort überall gestreichelt werden. Und mit überall meine ich wirklich überall, denn sofort schmeißt er sich auf den Rücken und steckt alle Viere von sich. Und nehme ich das kleine aufgeweckte und neugierige Kerlchen mit.

Im Auto angekommen wirkt er zunächst ein wenig nervös, legt sich dann jedoch nach einiger Zeit völlig entspannt hin und scheint zu dösen.

Im neuen Zuhause angekommen gebe ich ihm erstmal Zeit, alles genaustens zu erkunden, außerdem suche ich die besten Stellen für seine Decken, Näpfe, das Körbchen und all die anderen Utensilien. Nachdem alles verstaut ist unternehmen wir einen anschließenden sehr ausgiebigen Spaziergang, lernen die neue Umgebung und das vorübergehenden neue Frauchen kennen und sind am Abend beide sehr müde und schlafen die erste Nacht gemeinsam im Schlafzimmer (aber nicht im Bett!).

Die erste Woche in der Pflegestelle

Zou gewöhnt sich super schnell an die neue Umgebung und versucht direkt alles in Beschlag zu nehmen. Genau so schnell hat er jedoch auch begriffen, in welche Räume er alleine darf oder in welche nur wenn ich es ihm erlaube (z. B. Schlaf-/Gästezimmer, Küche und Bad). Bei den für ihn nicht frei zugänglichen Räumen bleibt er selbst bei offener Tür vor der Schwelle stehen.

Jedoch gibt es auch die ein oder anderen Verhaltensweisen an denen weiterhin viel trainiert werden muss. Denn Zou zeigt ab dem ersten Tag einen sehr ausgepragten Nachrenntrieb. Zu Beginn geht er auf wirklich alles zu was sich bewegt, seien es Autos, Radfahrer oder Menschen, die an ihm vorbei rennen. Dieses Verhalten legt er jedoch nach kurzer Zeit, nach häufigem beobachten und kennen lernen ab.

Herab fallende Blätter, Vögel, Gänse, Eichhörnchen, Igel und vor allem Kaninchen stehen jedoch weiterhin hoch im Kurs.

Vor allem früh morgens und in der Abenddämmerung ist er sehr aufmerksam und reagiert auf jede noch so kleine Bewegung, jedes noch so leise Geräusch. Meist kann man ihn sehr gut aus diesem Modus raus holen. Das Ziehen an der Leine ist auch schon deutlich besser geworden.

14.06.19

Nun ist Zou bereits seit über 2 Wochen bei mir. Er ist sehr lebensfroh, aufgeweckt und aktiv.
Er braucht viel Aufmerksamkeit, Auslauf, Denk-/Suchaufgaben und eine kosequente Hand, die ihn führen kann. Außerdem braucht er klare Grenzen, da er einem sonst auf der Nase herum tanzt. Er liebt es Neues mit seinem Herrchen/Frauchen zu entdecken. Er braucht viel Zuneigung und fordert sich diese aus ein.

Ansonsten ist Zou stubenrein und meldet sich durch herumlaufen, antippen der Leine und jaulen oder zur Haustür laufen, das er mal muss.

Wenn es geht wird er von mir bis zu 6x täglich ausgeführt. Mindestens für 15 Minuten, eine Runde täglich dauert jedoch immer mindestens eine Stunde, hier wird gespielt, mit anderen Hunden getobt und die Grundkommandos auch draußen geübt. Er liebt jedoch auch sehr ausgiebige Ausflüge und Wanderung, die weit über 4 Stunden andauern können.
Nach dem spazieren durchs Nass lässt er sich geduldig die Pfoten trocknen. Ebenso lässt er sich ohne Probleme abduschen, einschäumen, abtrocknen und sogar bürsten.

Zudem sind Dinge die für einen Tierarztbesuch notwendig sind ein leichtes für ihn. Er lässt sich komplett anschauen. In Ohren, Augen und Maul gucken ist ohne großes rumgezicke möglich. Auch die Medikamenteneinnahme macht er spielend, hierfür braucht man aufgrund der Verfressenheit nicht einmal etwas, in dem man es versteckt, denn er schluckt Tabletten wie z. B. die Wurmkur einfach aus der Hand.

Zou beherrscht mittlerweile Grundkommandos wie „Sitz“ und „Platz“. Im Training sind wir weiterhin mit „Bleib“, „Fuß“, Aportieren und dem Abrufen. In der Wohnung klappen diese Dinge mit Leckerlis schon super, jedoch draußen gestaltet es sich manchmal etwas schwierig, da er sich super schnell von der Umgebung ablenken lässt und sich dann auch nicht durch Leckerlis, Spielzeug oder übertreiben überzeugen lässt. Im freien Spiel mit anderen Hunden klappt das Abrufen jedoch wirkt sehr gut, was ich zuvor nicht für möglich hielt.

Im Kontakt zu Menschen und anderen Hunden ist Zou total offen und geht auf alle zu, macht jedoch auch klar deutlich wenn er sich nicht wohl fühlt, keine Lust oder Angst hat.
Er spielt richtig gerne und sehr aufmerksam mit seinen Artgenossen und braucht dies auch, um sich richtig auszupowern. Nach dem Spielen mit anderen wirkt er wesentlich entspannter und ausgeglichener, als wenn man einfach nur sturr mit ihm Gassi geht. Leinenkontakt bzw spielen an der Leine zu anderen Hunden vermeiden wir wenn es geht, da Zou sofort versucht sein Gegenüber zum spielen zu motivieren und das funktioniert mit Leine nun mal nicht. Ihn dann wieder aus dieser Situation zu holen dauert eine kurze Zeit, danach scheint er jedoch ein wenig enttäuscht, das er nicht spielen durfte.

Eine letzte wichtige Sache gibt es noch zu wissen, Zou kann gut für ein paar Stunden alleine zuhause bleiben, auch wenn er zu Beginn ein wenig jault oder bellt (dies dauert meist nicht mal 3 Minuten).

Zou ist ein völlig aufgeweckter, lebensfroher, verschmuster, verspielter Hund und hat dennoch ein sehr gelassenes Wesen. Im neuen Zuhause hat er sicherlich keine Probleme mit einem anderen Hund.

Zoo

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