Bruno II. – vermittelt!

Geschlecht: Rüde
Alter: 8 Monate
Rasse: Labrador-Mix
Größe: ca. 53cm, z.Z. 24Kg

Bruno II. ist ein Fundwelpe aus einem unbewohnten Gelände auf der Insel Santorini/Griechenland. Seitdem lebte er in einer Hundepension, konnte nicht das normale Leben eines Hunde genießen, er kannte nur ein klein wenig Auslauf und den Zwinger in der Pension. Bei unserem Besuch dort im Dezember 2017 zeigte er sich als freundlich und agil, verträglich mit den anderen Hunden dort, doch bei manchen Rüden entscheidet die Sympathie. Er freute sich über jede Zuwendung, allein schon das Ansprechen am Zwinger ließ ihn wahre Freudentänze aufführen.

Inzwischen ist Bruno mit einem eigens organisierten Rettungsflug im Februar 2018 nach Deutschland gereist und hat einen Pflegeplatz im Tierheim Kleinheubach bekommen. Auch da ergeht es ihm wie schon in Griechenland, er sitzt auf viel zu engem Raum und langweilt sich. Die kleinen Spaziergänge mit Gassi-Gängern sind seine einzige Beschäftigung den ganzen Tag, zunehmend ist das Leben für einen Junghund für ihn dort unerträglich……… Er braucht jetzt dringend ein richtiges Zuhause, am besten bei hundeerfahrenen Menschen und schon größeren Kindern, die seinem Temperament stand halten können.

Möchten Sie Bruno nicht zeigen, wie schön ein normales Hundeleben sein kann, und ihn mit Geduld zu einem wunderbaren Freund und Begleiter erziehen, dann melden Sie sich bei uns!

 

Post vom 13.11.19

Hallo, Ihr Lieben,

hier meldet sich endlich mal wieder der Bruno. Frauchen hatte zu wenig Zeit zum Schreiben und riesige Probleme mit den Fotos. Ich bin jetzt stolze zwei Jahre alt und auf dem Bild seht Ihr, dass ich jetzt ein erwachsener Hund bin. Ich benehm mich auch mittlerweile so (zumindest meistens ). Ich bin viel ruhiger geworden und geb mir ganz viel Mühe brav zu sein und auf Kommandos zu hören. Rennen und Springen gehören aber immer noch zu meinen Lieblingsbeschäftigungen (und Leckerchen suchen natürlich…). Das Leckerchen suchen macht manchmal noch ganz schön Probleme mit dem Bauch. Wegen der vielen Allergien gibts dann Durchfall, wenn ich mal wieder was Falsches gegessen habe. Frauchen schimpft dann, dass sie mir irgendwann mal einen Maulkorb verpasst, wenn ich so weitermache, aber sie meint das nicht ernst, das weiß ich. Wir üben da auch ganz doll, dass ich nicht alles futtere, was rumliegt, aber wenn´s doch so lecker duftet…. Auch auf Holz rumbeißen tu ich immer noch zu gerne. Auch das ist verboten, weil ich vor ein paar Monaten Splitter in der Lippe hatte, die dann eiterten. War ganz dick und bös und ich musste Antibiotika schlucken. Trotzdem schredder ich zu gerne Holz zwischen meinen Zähnen. Hundespielzeug und Kauspielzeug mag ich nicht. Nur Plüschtiere zerkauen macht echt Spaß.

Zweimal die Woche gehts auf den Hundeplatz und wenn wir da mal nicht die Zeit dafür haben, dann merkt man das daran, dass ich nicht richtig ausgelastet bin. Dann mach ich ganz viel Blödsinn. Schuhe ruinieren kann ich nicht mehr, weil die Truhe, die Frauchen jetzt dafür nutzt so einen blöden Deckel hat, den ich nicht aufkriege. Ich habs schon mit den Pfoten und mit den Zähnen versucht. Klappt aber nicht. Sowas Doofes! Schuhe, die man mir schenkt, mag ich nicht. Manchmal treffen wir uns auch mit anderen Hunden zum Gassigang oder zum Hundeplatztoben in der Woche. Drei Stunden bin ich täglich mindestens draußen. Nicht nur Frauchen und Herrchen , sondern auch die Kinder können mittlerweile mit mir alleine Gassi gehen. Frei laufen lassen klappt noch nicht, da ich das Rückrufkommando gerne ignoriere, wenn irgendein Tier in der Nähe ist (Hund, Katze, Eichhörnchen, Vogel….). Wir üben aber fleißig. Außerdem muss ich noch besser das Liegenlassen von Essbarem üben. Sonst hätte ich Dauerdurchfall oder würde mich vielleicht vergiften.

Im Urlaub war ich in den Niederlanden. Seitdem kann ich U-Bahn fahren, auch wenn sie ziemlich voll ist, steile Treppen langsam (!) rauf- und runtergehen, ohne Frauchen runterzureißen und in Restaurants ruhig am Boden liegenbleiben. Die Niederländer fanden mich ganz toll. Frauchen meinte, dass sie demnächst Eintritt verlangt, wenn mich jemand streicheln will, weil fast alle (teils auch ohne zu fragen) mich streicheln wollten. Aber ich bin da ja mitllerweile nicht mehr so ängstlich (auch nicht mehr automatisch bei jungen, schwarzhaarigen Männern). Und notfalls versteck ich mich hinter Frauchen. Die beschützt mich dann. Wenn mir ein Hund blöd kommt, dreh ich mich um und gehe. Die Trainerin auf dem Hundeplatz war total begeistert als sie das gesehen hat, sie sagt, dass andere Hunde dafür lange üben müssen. Und ich mach das einfach. Neulich war ich aber ganz schön sauer auf einen anderen Hund. Eigentlich mag ich den Gustl ja, aber der hat ständig versucht, an mein Frauchen ranzukommen. Da hab ich dem aber mal ordentlich die Zähne gezeigt und heftig geknurrt. Frauchen war ganz platt als sie das sah, denn sowas mache ich sonst nie. Ca. drei Wochen lang hatte sie aber nur wenig Zeit für mich und hat gedacht, wenn ihr Mann oder die Kinder sich um mich kümmern, dann reicht das ja. Außerdem kam sie mehrmals von der Arbeit und roch nach fremdem Hund. Aber sie hats kapiert und gibt sich Mühe, und seitdem hab ich das auch nie wieder gemacht.

Ganz dicken Mist hab ich vor ein paar Wochen gebaut. Normalerweise sind hier alle Türklinken wegen dem Kater senkrecht. Bloß die beim Schlafzimmer war es nicht, weil da ne steile Treppe davor ist. Das schafft der Kater nicht. Aber ich kann seit neuestem Türen öffnen, das wusste da bloß noch keiner. Und ich bin doch so neugierig… Außerdem könnte man da ja vielleicht was zu Essen finden… Frauchen und Herrchen waren auf Arbeit und als Frauchen heimkam, hat sie sich gewundert, dass ich sie nicht gleich begrüßt habe. Ich renn ihr sonst nämlich immer entgegen und schmeiß mich seitlich an sie ran, damit sie mich krault. Als sie mich gerufen hat, hörte sie nur ein leises Winseln. Ich hab die Tür nämlich aufgekriegt, weil sie nach innen aufging, sie dann aber aus Versehen zugeschmissen. Und hab die Tür dann nicht wieder aufbekommen, weil ich mir selber dabei immer im Weg stand. Das Zimmer ist knackevoll (Schlafzimmer und Büro) und viel zu eng für nen großen Hund. Ich hab Panik gekriegt, Möbel umgeschmissen, die Jalousetten runtergeholt und ruiniert, sämtliche Bilderrahmen von den Wänden gefetzt und zerschlagen, Bücher und Ordner rausgerissen, Papiere verteilt (auch Schul- und Arbeitszeugnisse…), die Zimmerpflanzen zerlegt (da waren ein paar giftige dabei, weil da oben ja eigentlich keiner reinkommt…), auf Medikamenten rumgekaut (zum Glück nur Lefax/ = gegen Blähungen und Talcid/ = Säureblocker. Die waren in dem Zimmer, weil da ja keiner drankommen soll…) und dann noch alles vollgepinkelt und gesch…. Aber zum Glück haben auch Hunde einen Schutzengel: Mir ist nichts passiert, weder durch die Scherben, noch durch die Pflanzen, noch durch die Medizin. Der Tierarzt hat gewitzelt, dass man mich dafür eigentlich wieder ins Tierheim geben müsse. Das hat er nicht ernst gemeint, außerdem kennt er meine Familie. Frauchen und Herrchen haben bei ihren Kindern im Zimmer geschlafen und Frauchen hat vier Tage gebraucht, um das Zimmer wieder in einen bewohnbaren Zustand zu bekommen. Dabei hat sie dann auch gleich ordentlich Papiere ausgemistet… Als erstes hat sie aber die Türklinke falschrum angeschraubt, damit das nie wieder passieren kann.

Im Moment hab ich gerade mal wieder einige Tage Durchfall gehabt. Zwischen den Herbstblättern oder beim Abendspaziergang im Dunkeln findet man so leckere Sachen und Frauchen oder Herrchen merken es nicht rasch genug. Das finde ich sehr praktisch. Frauchen nicht. Die Möhrensuppe nach Moro funktioniert zwar super, aber man hat danach so eine schreckliche Leere im Bauch, weil die (trotz ordentlicher Fleischeinlage, sonst fress ich die nicht…) so dünn ist. Da hab ich dann noch mehr auf den Spaziergängen nach Essbarem gesucht, was meinem Bauch gar nicht gutgetan hat. Jetzt gibts im Notfall Möhrensuppe mit Fleisch und Kartoffeln drin, damits mehr sattmacht. Ich hab durch den Durchfall in letzter Zeit 2,5 kg abgenommen. Ich wiege aber immer noch 32,5kg. Der Tierarzt sagt, da muss man sich keine Sorgen machen.

Der Kater und ich sind noch immer keine Freunde (was definitiv an ihm liegt), aber es klappt mit uns ganz gut. Bloß alleine lassen in einem Raum würde meine Familie uns nie. Damit mir nichts passiert. Neulich waren hier zwei Meerschweinchen zur Pflege. Ich hab mich benommen wie ein Gentleman. (Okay, es war ein Käfig dazwischen, aber trotzdem. Ich finde das eine ordentliche Leistung von mir.)

Wie ihr seht, ist mein Alltag spannend. Mir gehts gut und ich fühl mich wohl und ich geb mir ganz große Mühe ein noch tollerer Hund zu werden – obwohl das doch fast nicht mehr geht. Findet Ihr nicht auch?

Ganz liebe Grüße an Euch alle von
Bruno und Familie Flenner

P.S.: Wenn ich alleine bin, muss ich im Flur bleiben, damit ich nix zerlege. Und da gibts seit neuestem nicht nur ein Körbchen im ersten Stock und eine Decke im Erdgeschoss, sondern einen Sessel nur für mich (für ein Sofa hat der Platz nicht gereicht…). Aber den finde ich sowas von toll!

2. P.S.: Das Loch im Gartenstuhl ist übrigens von mir…

3. P.S.: Frauchen kriegt grade die Bilder vom Kater nicht aus der Datei mit meinem Bild rausmontiert. Dann seht ihr halt auch mal den kleinen Quälgeist. Das ist Achilles, auch aus dem Tierheim. Den wollte keiner, weil er FIV hat, obwohl er fit ist wie ein Turnschuh und frech wie Oskar.

Post vom 28.1.19

Hallo, Ihr Lieben,
hier meldet sich mal wieder Euer Bruno.
Einmal die Woche gehe ich mit mindestens einem anderen Hund zusammen Gassi. Das klappt mittlerweile immer besser. Am Anfang wollte ich einfach nur toben und springen und hab die anderen ganz schön durcheinander gebracht. Manchmal geht Frauchen mit mir auch auf den „normalen“ Hundeplatz. Dort treffen wir uns mit Hunden, die ich kenne, damit wir toben können. Das frei Laufen klappt nämlich noch nicht so gut, weil ich zum einen jedem anderen Hund hinterherwetze, aber auch gerne Kaninchen oder Vögeln hinterherjage. Ich hör dann leider gar nicht gut. Außerdem fresse ich alles, was mir in die Quere kommt. Da hat Frauchen immer Angst, dass ich mich mal vergifte. Außerdem ist das bei meiner langen Allergieliste (die per Ausschlussdiät mittlerweile zu einem großen Teil bestätigt ist, selbst Pferd vertrage ich nicht) keine so gute Idee. Aber wir treffen uns ja immer wieder mit Susanne vom Hundeverein zur Einzelstunde, die dafür sorgt, dass ich noch viel besser höre. Frauchen übt ganz kräftig mit mir, dass ich lerne Dinge liegenzulassen oder wieder auszuspucken, aber beim Ausspucken gibts noch ziemlich Übungsbedarf. Und das Liegenlassen hängt von der Tagesform ab. Ich bin schon ein ganzes Ende ruhiger geworden – und viel weniger ängstlich. Eine eingeklemmte Rute werdet Ihr bei mir nur noch ganz selten sehen. Mittlerweile bin ich selbstbewusst, aber nicht dominant. Und trotzdem noch so lieb und friedfertig, wie Ihr mich kennt. Im Klartext: Ein Traumhund! (Wenn man von meiner Leidenschaft für Schuhe, Regenschirme, Haarbürsten und Möbelknäufe einmal absieht… Oder davon, dass ich mich leidenschaftlich gerne in stinkendem Dreck wälze, aber dafür nicht duschen will. Aber wer ist schon perfekt auf Erden?)

Ich finde es ganz toll, dass Ihr Euch so lieb um mich gekümmert habt. Und ich bin glücklich, dass ich hier gelandet bin: In einer chaotischen Familie, wo ein großer, manchmal etwas tapsiger und chaotischer Hund auch mal was kaputt machen darf, ohne dass die Welt untergeht – und wo es das kuscheligste Sofa der Welt gibt. Außerdem viele, lange Spaziergänge (3 Std. am Tag, bei jedem Wetter – ich hab aber ein schönes, dichtes Winterunterfell bekommen. Da es braun ist, sehe ich im Moment stellenweise etwas gescheckt aus.), von Frauchen gekochtes Essen (nur das Fleisch kommt aus der Dose), viele Leckerchen und ganz viele Streicheleinheiten (Ich bin nämlich ein Schmusebacke, aber: Psssst! Nicht weiterverraten. Das ist mein Geheimnis.) Übrigens ist auch Judith mittlerweile meinem Charme „verfallen“, obwohl ich am Anfang ständig in und vor ihr Zimmer gemacht habe – einmal auch nen großen Haufen auf eines ihrer Kleider. Da hatte vorher der Kater drauf gesessen, das kann man doch wohl verstehen, oder? An Sylvester haben der Kater und ich Frieden geschlossen. Er hatte so eine Angst vor dem Geballer, ich aber gar nicht. Wir haben das ganz gut zusammen im Wohnzimmer hingekriegt, ganz ohne Streit. Natürlich jeder mit einer kleinen „Bodyguard“ an seiner Seite, dass wir nicht doch auf dumme Gedanken kommen. Aber ich bin der Friedliche von uns beiden. Das steht fest.
Seid ganz lieb gegrüßt von Bruno und der Familie F. aus Aschaffenburg

Post vom 16.8.18

Liebe Hund in Not-Mitarbeiter/innen,
unser Bruno ist ein gigantisches Schätzchen mit einer riesigen Portion Energie, einem noch größeren Herzen und einem unglaublichen Willen, ein ganz braver Junge zu sein (wenn auch die ein oder andere spontan umgesetzte Schnapsidee da manchmal etwas dagegen arbeitet…).

Er kann mittlerweile ohne Angst:

  • problemlos durch eine Stadt laufen und Straßen überqueren
  • in ein Auto steigen und ohne Panik mitfahren
  • über Brücken laufen
  • an Menschengruppen vorbeigehen
  • Musik oder Geschrei hören
  • blinkende Scheinwerfer oder andere bewegte Lichter sehen

Er versucht:

  • nicht auf jeden Hund mit vollem Schwung zuzurennen, um mit ihm zu spielen
  • sein Frauchen nicht hinter sich her zu ziehen beim Gassigehen
  • im Main zu baden ohne die Menschen in seiner Nähe mit zu baden 😉
  • auf das Kommando „Komm her“ zu hören (manchmal klappt es schon!)
  • nicht all zu viel im Haus kaputt zu machen (Bruno ist ein gut getarntes Mädchen. Er liebt nämlich Schuhe über alles. Er hat sie schier zu Fressen gern… Andere Dinge gehen notfalls auch. Auch der Gartenzaun hat schon ein großes Loch… Kauknochen und Geweihstangen sind nur ein notdürftiger Ersatz für die Wunder, die der Haushalt bietet! Wir arbeiten an dem Thema.)

Er hat immer noch Probleme mit der Verdauung und ab und zu mit der Haut. Meerwasser verträgt er nicht so gut. Deswegen ist sein Hintern auf den Bildern auch so rot. (hinterher Duschen mag er trotz seiner Liebe zum Wasser allerdings komischerweise gar nicht.).
Der Dänemarkurlaub mit Bruno war klasse. Die dänischen Hunde und Wiesen fand er toll, ebenso das Meer. Bloß, dass man Meerwasser nicht trinken kann, hat ihn stark irritiert. Er hat dann immer ganz niedlich die Nase kraus gezogen vor Empörung, wenn er es mal wieder getestet hatte.

Bruno ist ein ganz toller Hund. Sehr anstrengend, das gebe ich zu, aber so liebenswert, dass er jede Anstrengung und jeden kleinen Rückschlag, den es in der Erziehung natürlich auch immer wieder gibt, wert ist. Aber er hat in den viereinhalb Wochen, die er hier ist, unglaublich viel gelernt. Ich bin richtig stolz auf unser „Schätzchen“.
Vielen Dank an Sie alle und vor allem an Renata, die den kleinen Kerl ja gefunden hat. Sie haben uns allen ein großes Geschenk mit dem „Kleinen“ gemacht.
Ganz herzliche Grüße
Familie F.
P.S.: Im Anhang ist ein kleiner Bildergruß von Bruno. Leider ist es sehr schwer, schöne Bilder von einem schwarzen Hund zu machen.

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